37. Tag

1. Juli 1998 Rovaniemi - Kemi 128 Km

Das Wetter ist immer noch hervorragend. Seit Tagen nur Sonnenschein, und was noch viel wichtiger ist, der Wind weht wieder leicht von hinten. Bevor ich weiter über die E 75 nach Kemi fahre will ich mir die Innenstadt von Rovaniemi ansehen. Auf dem Weg dahin sehe ich die beiden Skisprungschanzen, wo sich im Winter die Spitzensportler aus aller Herren Länder treffen um hier ihre Wettkämpfe auszutragen. Versorgt mit dem nötigen Wegproviant geht es nach der Stadtbesichtigung auf der E 75 nach Kemi. Gegen Nachmittag tauchten dunkle Regenwolken aus Richtung Kemi auf. Doch ich hatte wieder mal Glück. In Kemi angekommen, sah ich zwar noch die Wasserpfützen auf der Straße, doch die Wolken hatten sich bereits wieder verzogen. Auf Umwegen kam ich in die Innenstadt wo ich sogleich die Jugendherberge aufsuchte. Ich wollte endlich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen. Der Preis für eine Übernachtung inklusive Frühstück belief sich auf 120 Fm. Auch hier waren viele und große Geschäfte. Nach einem Stadtbummel verbrachte ich eine ruhige Nacht. Wenn alles gut geht habe ich noch 5 Stationen bis Helsinki zu bewältigen.

 

38. Tag

2. Juli 1998 Kemi - Liminka 150 Km

Das Bett hat gutgetan. Bei anfangs bedecktem Himmel ging es gut gelaunt morgens um 8.00 auf der E 75 weiter in Richtung Oulu. Das Wetter klärte sich wieder zu einem herrlichen sonnigen Tag auf. Ohne besondere Vorkommnisse erreichte ich die Stadtgrenze von Oulu. Auch hier wieder das alte Problem. Ich mußte die Hauptstraße verlassen um auf Nebenwegen und vielem fragen in die Innenstadt zu gelangen. Nachdem ich endlich in der Stadt war, wurde es wieder zu einem Problem aus der Stadt raus zukommen, um über die 4 und später der 8 nach Liminka, zu kommen. Nach vielem hin und her und viel fragen, so wie einer Ehrenrunde durch die Stadt war ich endlich auf dem richtigen Weg. Es wäre ja alles halb so schlimm, wenn man nicht das schwer beladene Rad dabei hätte. Aber ohne Rad keine Radtour. Auf der Straße nach Liminka traf ich ein holländisches Ehepaar, das auch mit dem Rad unterwegs war und die gleichen Probleme hatte. Nach einem kurzen Gespräch und Erfahrungsaustausch trennten wir uns und ich fuhr weiter nach Liminka. Auf dem Campingplatz angekommen, spürte ich sofort die Mücken. Der Platz lag mitten im Wald. Da mir der letzte "Überfall" noch gut in Erinnerung war, mietete ich mir gleich eine Holzhütte. Noch einmal wollte ich es mir nicht antun. Während ich so einigermaßen geschützt vor den Mücken in der Hütte sitze, sehe ich wie die kleinen Kinder des Besitzers leicht bekleidet draußen in der Sonne spielen. Wieso werden die nicht attackiert? Diese Frage konnte mir bis heute noch keiner beantworten.

39. Tag

3. Juli 1998 Liminka - Kalajoki 105 Km

Heute werde ich es mal ganz ruhig angehen. In einem mäßigen Tempo fahre ich auf der Straße 8 meinem geplanten Ziel Himanka entgegen. Unterwegs gönne ich mir ein kräftiges Mittagessen. Wenn möglich suche ich hierfür immer eine Tankstelle auf. Hier gibt es meistens gutes und preiswertes Essen. In Kalajoki sehe ich das internationale Zeichen für Jugendherbergen. Kurz entschlossen ändere ich meinen Plan und kehre ein. Dadurch hatte ich nun den ganzen Nachmittag zur Verfügung. Ich nutzte die Zeit um mein Zelt gründlich zu reinigen. Zwischen Innen- und Außenzelt klebten nämlich noch eine Unzahl toter Mücken seit dem letzten "Überfall".