7. Tag

1. Juni 1998 Varberg 0 Km

Heute legte ich meinen ersten Ruhetag ein. Ich wusch meine gesamte bis dahin getragene Wäsche, was, wie sich später herausstellte keine gute Idee war. Das Wetter schlug um und ich hatte Probleme das Zeug trocken zu kriegen. Für die Unterwäsche mußte der Händetrockner in der Toilette herhalten. Die Hemden, Socken usw. packte ich am nächsten Tag im feuchten Zustand in eine Plastiktüte. Für die Zukunft habe ich aus diesem Fehler gelernt. Ich werde nur noch 2 Unterhosen so wie 2 T-Shirts in Gebrauch nehmen. Die getragenen Stücke abends kurz durchspülen, und das Trocknungsproblem ist gelöst. Zum Mittag fuhr ich in die Stadt um zu essen und anschließend einen Stadtbummel zu machen.


8. Tag

2. Juni 1998 Varberg – Jönköping 172 Km

Bei kühlem Wetter und wolkenverhangenem Himmel startete ich zunächst einmal in Richtung Ullared. Ich befuhr die 153, die sehr steile Anstiege zu verzeichnen hat. Ab Ullared wechselte ich auf die 154. Hier bekam ich schon einen Vorgeschmack auf die unendliche Einsamkeit der vor mir liegenden Strecken. Ich fuhr stundenlang durch Wälder. An der Straße vereinzelt Häuser, sonst nur Wald und Seen. In Svenljunga verließ ich die 154 in Richtung Tranemo, wo ich mich mit einem Bauernfrühstück, hier Pinnie-Pannie genannt, stärkte. Gut gesättigt ging es nach einer kurzen Pause weiter durch die Wälder nach Lungsarp. Hier hätte ich die Etappe beenden sollen. Da es aber noch relativ früh war, ca. 14.00, fuhr ich weiter Richtung Jönköping. Es sollte eine sehr lange Etappe werden. Zwischen Lungsarp und Jönköping waren es noch 68 Km. Dazwischen gab es keine Übernachtungsmöglichkeit, wenn man nicht in der freien Natur campen wollte. Die Berge wurden immer häufiger. Nachdem ich auf die B 40 eingebogen war ließen meine Kräfte allmählich nach. Widerwillig entschloß ich mich mein Zelt im Wald aufzubauen. Es stellte sich jedoch heraus, daß dieses nicht möglich war. Links und Rechts der Straße war ein 2m hoher Wildschutzzaun angebracht der sich bis nach Jönköping erstreckte. Ich kam also nicht in den Wald und mußte wohl oder übel ca. 30Km auf der stark befahrenen B 40 bis nach Jönköping weiterfahren. Um 19.00 erreichte ich den Campingplatz. Die Rezeption war schon geschlossen, Ich schlug mein Zelt einfach auf einer freien Fläche auf. Einkaufsmöglichkeiten gab es auch nicht. Als Abendbrot dienten ein paar Kekse. Von den Sanitäranlagen war nur die Toilette geöffnet. Völlig erschöpft, hungrig und ungeduscht schlief ich ein.