3. Tag

28. Mai 1998 Sankelmark - Kolding 89 Km

Gegen 07.30 startete ich in Richtung Kolding. Nach etwa 40 Min. erreichte ich die Stadt Flensburg, wo ich mir erst einmal eine brauchbare Regenjacke kaufte. Die Gummijacke gab ich einem jungen Mann nach dem er mir so nett und gut den Weg zum Grenzübergang Kupfermühle beschrieben hatte. Das Wetter war wieder durchwachsen und so kam ich um die Mittagszeit in der ersten dänischen Stadt, Abenraa, an. Hier tauschte ich erst einmal Geld. Nach einer kurzen Pause, sowie einer kleinen Stärkung ging es weiter nach Kolding, wo ich die Nacht auf dem Campingplatz verbrachte. Es waren sehr viele Deutsche hier. Auf diesem für mich ersten skandinavischen Zeltplatz bekam gleich ich die ersten Eindrücke über das Campen. Für alles muß bezahlt werden. Alles geht über Zeitschaltuhren, die wiederum mit Geld "gefüttert" werden müssen. Duschen, trocknen, kochen usw., alles geht nur über besagte Uhren. 

 

4. Tag

29. Mai 1998 Kolding – Skanderborg 87 Km

In einer Cafeteria bestellte ich mir ein echtes englisches Frühstück. Danach startete ich in Richtung Skanderborg. Aber auch hier, wie schon in Rendsburg, hörte der Radweg plötzlich auf und die Straße wurde zur Autobahn. Ich habe eine Stunde gebraucht, um wieder auf den richtigen Weg nach Horsens zu kommen. Während dieser Zeit habe ich ganze 8Km zurückgelegt. Die Strecke war sehr bergig. In Horsens machte ich einen für mich bis heute unverständlichen Gedankenfehler. Ich war plötzlich der Meinung, die Straße, die ich befuhr, wurde zur Autostraße. Ich wußte nicht weiter. Meine Karte sagte auch nichts aus. Die Leute die ich befragte verstanden mich einfach nicht. Sie sprachen weder englisch noch deutsch, nur dänisch, und das konnte ich wiederum nicht. Aber trotz dieser Verständigungsschwierigkeiten wurde ich das Gefühl nicht los, sie verstanden mein Problem nicht. Mein Eindruck war richtig. Noch während wir sprachen, jeder in seiner Sprache, bemerkte ich wie eine Frau mit ihrem Fahrrad die vermeintliche Autobahn in die Richtung, in die ich wollte, wie ganz selbstverständlich befuhr. Mein Problem war gelöst. Ich fuhr so schnell ich konnte hinter her. Die weitere Strecke wurde sehr hügelig. Wie überhaupt in Dänemark sehr kurze aber beachtliche Steigungen zu bewältigen waren. Ziemlich erschöpft erreichte ich den Campingplatz in Skanderborg.

 

5. Tag

30. Mai 1998 Skanderborg - Grena 96 Km

Früh um 8.00 saß ich im Sattel, nachdem ich noch schnell einen Kaffee im Kiosk zu mir genommen hatte, um zunächst Arhus zu erreichen, wo ich ein üppiges Frühstück bei Mc Donalds verzehrte. Bei herrlichem Wetter mit etwas Gegenwind ging es dann über die B15 zum Tagesziel Grena. Bei Vinbo wurde die B15 mit dem guten Radweg mal wieder zur Autobahn. Das hieß für mich als Radfahrer einen großen Umweg mit zum Teil sehr heftigen Steigungen zu fahren. Den Ort Ronde werde ich diesbezüglich wohl nicht vergessen. Hier mußte ich aus dem Sattel um einen schier endlos erscheinenden Berg hinauf zu schieben. Das alles um die Mittagszeit bei strahlender Sonne. Doch auch dieses wurde geschafft, und so ging es auf Nebenstraßen und durch kleine Ortschaften weiter nach Grena. In Grena habe ich 1981 mit meiner Familie Urlaub gemacht. Wie hat sich hier doch das Hafengebiet verändert. Auf dem Campingplatz baute ich mein kleines Zelt auf um eine ruhige Nacht zu verbringen. An diesem Abend ging mein Kochgeschirr kaputt. Nur den Teekessel konnte ich noch retten. Er sollte mir für die folgende Zeit noch sehr nützlich sein. Einmal beim aussortieren schmiß ich die Regenhaube für mein Fahrrad gleich mit in den Müllcontainer.

 

6. Tag

31. Mai 1998 Grena – Varberg 0 Km

Da mir die Auskunft auf dem Campingplatz als Abfahrtszeit der Fähre nach Varberg 08.30 genannt hat, mußte ich also wieder früh aufstehen. Das ordentliche Verstauen meiner Sachen nahm doch immer eine gewisse Zeit in Anspruch. Frühstücken wollte ich ganz gemütlich auf der Fähre. Aber wie lautet doch das Sprichwort: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Im Fährhafen angekommen, machte mich der ruhige Betrieb schon stutzig. Keine weiteren Fahrgäste, geschweige denn eine Fähre. Meine Vermutung war richtig. Man hatte mir die falsche Abfahrtzeit genannt. Die Fähre fuhr erst um 14.00. Mit dem gemütlichen Frühstück war wohl nichts. Ich fuhr also, nachdem ich mir eine Fahrkarte gelöst hatte, wieder zurück um von meinem letzten dänischen Geld zu frühstücken. Es reichte gerade für 2 trockene Brötchen. Frohe Pfingsten kann man da nur sagen. Um 14.00 legte die Fähre dann ab und erreichte nach 4.5 Stunden den Hafen von Varberg. Leider war der Himmel sehr bedeckt und die Luft stark dunstig, so daß ich das Wahrzeichen der Stadt, die Burg, nicht sehen und somit auch kein Foto machen konnte. Das entladen der Fähre ging sehr zügig, und ich betrat nach kurzer Zeit schwedischen Boden. Der Campingplatz war sehr gut ausgeschildert. Er lag ca. 7Km außerhalb der Stadt. Dort angekommen begann ich sofort mit den üblichen Arbeiten. Zelt aufbauen, Sachen verstauen usw. Es war Pfingsten und somit war der Platz voll belegt. Überwiegend mit Wohnwagen bzw. Wohnmobilen.